Richard Wagner (1813 – 1883)

Huldigungsmarsch WWV 97

fürSinfonisches Blasorchester
AusgabePartitur, Stimmen
Artikelnr.676528
Autor / KomponistRichard Wagner
BearbeiterSiegmund Goldhammer
Schwierigkeitsgradanspruchsvollschwer
Maße21 × 29,7 cm
Dauer5:45 Minuten
Erscheinungsjahr2010
Verlag / HerstellerMusikverlag Rundel
Hersteller-Nr.MVSR 2559

Beschreibung

Kaum ein Komponist ist von seinen Zeitgenossen so abgelehnt, aber auch gefeiert worden, wie Richard Wagner. Der Leipziger Musikwissenschaftler Hugo Riemann (1849-1919) nennt ihn "den größten dramatischen Komponisten des 19. Jahrhunderts und ohne Zweifel den energischsten, konzentriertesten musikalischen Denker aller Zeiten (…)“. Eduard Hanslick hingegen lehnt Wagners Neutönertum in seiner Musikästhetik radikal ab. Für ihn gilt der von Brahms formulierte Begriff der "dauerhaften Musik“, die nur durch ihre Qualität Gültigkeit habe und demzufolge einem historischen Wandel entzogen sei. Für Wagner hingegen stand ein "Verfall der Künste“ in seiner Zeit außer Frage, der nach seiner Ansicht durch die Trennung der Einzelkünste seit dem Untergang der Antike bedingt sei. Er begründet als eigenes künstlerisches Credo das Prinzip des Gesamtkunstwerkes, dem ein übergeordnetes dramatisches Konzept oder ein Programm zugrunde liegen müsse. In dieser Überzeugung trifft er sich z. B. auch mit Franz Liszt.

Wagner sprengte in seinen Werken das klassische Maß von Form, Thematik und Harmonik und steigerte es in Dimensionen (Tristan und Isolde), die dann letztlich die Pforten zur eigentlichen Moderne und zu Schönbergs Dodekaphonie öffneten.

Wagners Leben verlief ebenso ruhelos wie vehement, bis er in Bayreuth seine musikalische Heimat fand und sein künstlerisches Lebensziel endgültig verwirklichen konnte.

Er entstammte kleinbürgerlichen Verhältnissen. Sechs Monate nach seiner Geburt in Leipzig starb sein Vater, der Polizeiaktuarius Carl Friedrich Wagner. Nach einem knappen Jahr heiratete seine Mutter, eine Bäckerstochter, den Freund der Familie und Schauspieler Richard Geyer, der auch früh, 1821, verstarb. Insgesamt hatte Wagner noch neun Geschwister. 1817 erfolgte seine Einschulung unter dem Namen Richard Geyer. Nachdem er einige Zeit bei Verwandten in "Pflege“ war, kam er nach Dresden, wo er ab 1822 die Kreuzschule besuchte. Von 1828 bis 1830 lebte er wieder in Leipzig und besuchte, nun wieder unter dem Namen Richard Wagner, die Nikolaischule. Ob Carl Friedrich Wagner oder Richard Geyer Wagners leiblicher Vater war, konnte nie ganz geklärt werden. Richard Wagner selbst litt wegen der zweifelhaften Vaterschaft zeitlebens an einer Identitätsproblematik.

Trotz der erschwerenden frühen Lebensumstände erwarb Wagner eine gediegene Bildung. Als Jüngling schwankte er bei seiner Berufswahl zwischen Dichter und Musiker, wobei seine eigenen Anforderungen und Ziele erklärtermaßen nur die Höchsten sein konnten.

Nach kurzen musikalischen Studien bei Thomaskantor Theodor Weinlig (1780-1842) führte Wagners künstlerischer Lebensweg über eine Korrepetitorenstelle in Würzburg nach Magdeburg, wo er als Musikdirektor seine frühe Oper "Das Liebesverbot“ zur Aufführung brachte.

Wagners weiterer Lebensweg verlief im Spannungsfeld höchster Triumphe und demütigender Misserfolge, bis er 1864 in König Ludwig II. von Bayern (1845-1886) einen glühenden Verehrer und unermüdlichen Mäzen fand, der seine künstlerischen Idealvorstellungen materiell und ideell großzügig förderte.

Noch am Todestag seines Vaters, König Maximilian, am 10. März 1864 wurde Ludwig II. als dessen Nachfolger achtzehnjährig zum König gekrönt. Einige Jahre zuvor, 1861, hatte er Wagners "Tannhäuser“ und "Lohengrin“ gehört, die eine nahezu „süchtige“ Affinität zu dessen Musik begründete. Unmittelbar nach seiner Thronbesteigung ließ Ludwig II. Wagner zur Beförderung der künstlerischen Projekte 170 000 Gulden zukommen, die adäquate Aufführungen seiner Opern in München ermöglichten. Eine erste persönliche Begegnung zwischen Ludwig und Wagner fand Anfang Mai 1864 statt.

Wagner schrieb seinen "Huldigungsmarsch“ als Morgengabe und Geburtstagsständchen für Ludwig zu dessen Geburtstag am 25. August 1864. Eine erste Aufführung in Anwesenheit des Königs fand jedoch erst am 5. Oktober in München statt. Eine Reihe von äußeren Umständen, so auch der plötzliche Tod des Kapellmeisters der Münchner Militärmusik, Peter Streck (1797-1864), zwei Tage vor der Aufführung, verhinderte das unmittelbare Geburtstagsständchen. Streck scheint, einem Nachruf zufolge, unter dem Druck der Vorbereitungen auf das Konzert mit Kopieren der Noten kurz vor der Aufführung, der Organisation von Proben und der Reise mit immerhin 80 Musikern nach Hohenschwangau und den enormen Ansprüchen, die Wagner musikalisch stellte, einem Herzanfall erlegen zu sein.

Der "Huldigungsmarsch“ trägt die typische Wagnersche Handschrift. Er selbst schreibt zu seinem Stück, er habe etwas "aus Lohengrin und Tannhäuser und vielleicht was Neues“ komponiert. Das Werk ist formal genial gestaltet, außerordentlich üppig in Klang und Instrumentation, wirkt jedoch insgesamt ein wenig zu routiniert. Auf Ludwig II. scheint die Aufführung auch keinen nachhaltigen Eindruck gemacht zu haben, denn es sind keine nennenswerten Äußerungen des Königs über das Werk überliefert. Trotz dieser Einschränkungen ist der "Huldigungsmarsch“ als originales Werk Wagners für Blasorchester aus unseren Programmen nicht wegzudenken.

Interessant ist die ursprünglich von Wagner geforderte Bläserbesetzung, die in dieser Form heute nicht mehr zu realisieren wäre. Neben 2 kleinen Flöten in Des forderte er 4 große ebenfalls in Des, 1 As-, 2 Es- und 14 B-Klarinetten. 2 Trompeten in hoch B, 4 in F, 2 in Es und 4 Basstrompeten, 3 Flügelhörner, 3 Althörner, 4 Tenorhörner/Baritone und 6 Basstuben. Durch Siegmund Goldhammers Übertragung auf ein modernes Blasorchester kann dieses fast vergessene eindrucksvolle Werk wieder einem breiten Publikum dargeboten werden.

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