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Von Johann Georg Pisendel (16871755), dem berühmten Konzertmeister der Dresdner Hofkapelle, des führenden Orchesters in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, sind zwei Violinsonaten mit Generalbassbegleitung überliefert, die erstmals bei Carus ediert werden. Da Pisendel zu seiner Zeit der bedeutendste Violinspieler Deutschlands war, dem so bekannte Komponisten wie Vivaldi, Albinoni und Telemann Werke gewidmet haben, stellen die beiden Sonaten, die Pisendel für sein ureigenstes Instrument komponierte, eine besondere Herausforderung an die Interpreten und eine wertvolle Bereicherung der barocken Violinliteratur dar. Für die Erstausgabe der e-Moll-Sonate wurde die zweite Fassung des Werkes gewählt, die Pisendel um 1716 schrieb, als er den sächsischen Kronprinzen auf einer Italienreise begleitete. Die D-Dur-Sonate entstand wesentlich später und basiert in ihren Ecksätzen auf den Soloteilen des D-Dur- Violinkonzerts, das Pisendel aus Anlass der Einweihung der Katholischen Hofkirche in Dresden im Jahre 1751 geschrieben hatte.