Sonatine a-Moll op. 74

Die "First Sonatine in A minor" von Sigfrid Karg-Elert ist seine einzige geblieben. Sie erschien im Verlag Novello in London. Die Sonatine hat für Karg-Elerts Orgelschaffen eine ähnliche Bedeutung wie Regers Klaviersonaten für dessen Klavierschaffen. Hier wie da vollzieht sich durchsichtiges, oft filigranhaftes Klanggeschehen, das sich nur selten dem Massiven, Pathetischen nähert. Die Sonatinen beider Meister sind Ausdruck einer Geistes- und Gefühlshaltung, der es um maßvolle Ausgewogenheit in Form und Emotion geht. Sie sind geprägt durch eine gewisse Heiterkeit, die druchaus ihre gelegentlichen elegischen Züge haben kann. Der Begriff Sonatine deutet hier nicht hin auf pädagogisch bemühte technische Anspruchslosigkeit, geistige Simplizität, geringes Format. Was z.B. das Format angeht, so umfasst allein der zweite Satz 272 Takte. Er folgt übrigens dem in späterer Zeit vielfach angewandten Formprinzip es "Hin und zurück".

Die vorliegende Ausgabe richtet sich nach der Erstausgabe mit den als notwendig erachteten Veränderungen und Ergänzungen. Finger- und Pedalsätze stammen vom Herausgeber.