Phantasie

Bei diesem Werk für Orgel und Tonband ist das Tonband vom Organisten selbst herzustellen. Der Organist soll hier Geräusche aus zwei Bereichen seines Lebens als "konkrete Musik" sammeln. Da sind zunächst alle Situationen vom Aufstehen bis zur Arbeit: angefangen vom Wecker, den Geräuschen beim Waschen, etc. bis zur Ankunft in der Kirche und den Vorbereitungen beim Orgelspiel. Dann beginnt die zweite Sphäre: Geräusche, die sich aus den Berufspflichten des Organisten ergeben: Spielen bei Hochzeiten, Taufen, etc. Diese Obbligati werden nun konfrontiert mit "reiner" Orgelmusik, deren Absichten Kagel in einem Notensystem von 2 x 3 Linien genau fixiert hat, -deren klangliche Realisation aber weit gehend dem Interpreten überlassen bleibt. Ob und wieweit die beiden Schichten (die reine Orgelmusik und die Obbligati) als Gegensätze oder als Ergänzungen dargestellt werden, ist ebenfalls der Intuition des Interpreten überlassen. Interessenten: Konzertorganisten mit Interesse für Neue Musik