Petr Eben (1929 – 2007), Viktor Kalabis (1923 – 2006), Eben, Petr / Kalabis, Viktor / Korte, Oldrich Frantisek

Drei alttestamentarische Fresken

P. Eben: Drei alttestamentarische Fresken , VlKlav (0)
fürVioline, Klavier
Ausgabe
Artikelnr.161827
Autor / KomponistPetr Eben, Viktor Kalabis, Eben, Petr / Kalabis, Viktor / Korte, Oldrich Frantisek
Umfang62 Seiten
Erscheinungsjahr2002
Verlag / HerstellerSchott Music Panton
Hersteller-Nr.P 2844
ISMN9790205007096

Beschreibung

  • Edna Michell, Primgeigerin des bekannten amerikanischen Kammerensembles Cantilena und Förderin einer Reihe zeitgenössischer Komponisten, wandte sich im Frühjahr 1991 an drei führende tschechische Komponisten
  • Petr Eben, O. F. Korte und Viktor Kalabis
  • mit dem Vorschlag, ein gemeinsames, dreisätziges Werk für Violine und Klavier zu komponieren. Diese Idee war insofern reizvoll, als sie den drei etwa gleichaltrigen Künstlern, die durch eine ähnliche Ausrichtung in der Kunst- und Geistesauffassung geprägt sind, genügend Freiraum für die jeweils individuelle Tonsprache und eine eigenständige Lösung der entsprechenden Sätze des Gemeinschaftswerkes ließ. "Als Thema für die alttestamentarische Freske wählte ich die dramatische und magische Szene aus dem 1. Buch Samuels. Der König Saul, der vor der entscheidenden Schlacht mit den Philistinern steht, versucht vergeblich, von Gott eine Antwort zu erlangen. Er wünscht sich zu wissen, ob er diese Schlacht siegreich bestehen wird. Obzwar er während seiner Herrschaft alle Hellseher und Geistesbeschwörer ausrotten ließ, wendet er sich nun in seiner Unsicherheit an die letzte Prophetin, die verborgen in En-Dor überlebt hat. Er fordert sie auf, den Geist des Propheten Samuels anzurufen. Dieser offenbart Saul seine grauenvolle Zukunft: in der Schlacht wird nicht nur er umkommen, sondern auch seine drei Söhne und sein ganzes Heer. Entsetzt fällt Saul zu Boden. Die Atmosphäre der Komposition ist erregt, geheimnisvoll und tragisch. Sie beginnt mit dem Ton des kleinen "G", zu dem sie oft zurückkehrt, besonders in der Violine, wo dieser tiefste Geigenton eine besonders suggestive Kraft ausstrahlt." (Petr Eben) "In die alttestamentarischen Ereignisse um Hiob, die sich auf dem Hintergrund eines Streits zwischen Gott und dem Teufel über die menschliche Seele und deren Standhaftigkeit im Glauben abspielen, tritt ein Mann mit dem frommen Namen Elihu erst ganz am Ende der dramatischen Debatte zwischen dem schwer geprüften Hiob und seinen Freunden ein. Hiob
  • wissend um seine eigene Unbescholtenheit
  • lehnt es ab, seine schrecklichen Schicksalswunden als gerechte Gottesstrafe anzuerkennen. Erst Elihu als Letzter und Jüngster, anscheinend aber auch einzig Erleuchteter der Debatte, bringt durch sein Eingreifen den tief erschütterten Hiob zu innerer Umkehr und zur schließlichen Annahme der göttlichen Entscheidung. Während in der biblischen Vorlage Elihu im ununterbrochenen Monolog auf die einzelnen Repliken Hiobs aus seiner vergangenen Polemik mit den Freunden antwortet, transportiert die Reflexion der vorliegenden musikalischen Auffassung diese abschließende Szene der Ereignisse um Hiob in die Dialogform. Die einzelnen Einsätze beider "diskutierender" Akteure werden in der gegebenen Kürzung in zwei abwechselnd konfrontierende Grundformen projiziert. Elihu kommt gegen Hiob gesteigerte Verzweiflung, aufreizende Vorwürfe und schmerzliche Tragik wiederholt mit seiner tröstenden Ruhe und seiner hellseherisch transzendierenden Sicherheit an und spiegelt damit den positiven Puls der kosmischen Ordnung wider. Und wenn sich die Komposition am Anfang gleich nach Hiobs erstem Anruf des Schöpfers in einen Strom bitterer Fragezeichen hin öffnet, so nimmt sie am Ende bis hin zur letzten Anrufung Form an und klingt
  • wenn auch mit nicht wegzudenkendem Beigeschmack tragischer Aspekte des Lebens
  • im Geist des musikalisch paraphrasierten Comenius-Textes aus: "Du, der du sagtest, 'es werde Licht' und es ward Licht
  • Dein Wille geschehe!" (O. F. Korte) "Der Text aus dem 150. Psalm der Bibel ist sehr bekannt. Es ist die Verherrlichung Gottes. Hallelujah! Wie gerne möchte ich alle Saiten erklingen lassen
  • zum Gotteslobe ... Meine Musik ist aber ein wenig schüchtern ... Nach dem Holocaust und in diesen Tagen wieder als Zeuge eines vernichtenden nationalistischen Bürgerkrieges in Jugoslawien, stelle ich mir die Frage: "Gott, war und ist das überhaupt nötig?". Es kommt keine Antwort bis jetzt. Und doch singe ich mein schüchternes Hallelujah ... " (Viktor Kalabis)

Inhalt

O.F. Korte: Elihu kontra Hiob - P. Eben: Saul bei der Prophetin in En-Dor - V. Kalavis: Hallelujah (Psalm 150)

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