Mel Bonis (1858 – 1937)

Klaviermusik 7

Volume 7: Pièces pittoresques et poétiques
C: 1910–1932

M. Bonis: Klaviermusik 7, Klav (0)M. Bonis: Klaviermusik 7, Klav (1)M. Bonis: Klaviermusik 7, Klav (2)M. Bonis: Klaviermusik 7, Klav (3)
fürKlavier
AusgabeNotenbuch
Artikelnr.431102
Autor / KomponistMel Bonis
HerausgeberEberhard Mayer
Schwierigkeitsgradmittel
Erscheinungsjahr2008
Verlag / HerstellerFurore
Hersteller-Nr.FUE 10004
ISMN9790500123477

Beschreibung

Der vorliegende dritte Teil der Pièces pittoresques et poétiques enthält acht Einzelstücke, die nach 1910 entstanden sind, und fünf Stücke einer Sammlung, die 1929 bei Maurice Sénart in Paris unter dem Titel „Cinq pièces pour piano“ erschienen:

Echo op. 89 und Narcisse op. 90: Inspirationsquelle für beide Stücke ist eine Episode aus der griechischen Mythologie: die unerfüllte Liebe der Nymphe Echo zu Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt hat.

„Echo“ und „Narcisse“ wurden von Mel Bonis 1910 bei Maurice Sénart unter dem Pseudonym Henry Wladimir Liadoff veröffentlicht – vielleicht eine Anspielung auf ihren russischen Zeitgenossen Anatol Liadow. Wahrscheinlich ist der Rückgriff auf ein Pseudonym Ausdruck ihrer in dieser Zeit verstärkt auftretenden Selbstzweifel.

Die in „Echo“ durch oktavierte Wiederholung von Einzelnoten und Phrasen erzeugte Echowirkung durchzieht das gesamte Stück. Die harmonisch sehr gelungene, aber komplexe Struktur, das gemäßigte Tempo und sein „fließender“ Charakter machen. „Echo“ zu einem ästhetisch ansprechenden und angenehm zu spielenden Stück.

„Narcisse“ erschließt sich weniger leicht durch die Kompliziertheit des musikalischen Ablaufs mit sei-nen harmonischen Überraschungen und dem ständi-gen Wechsel des Metrums, die vom Interpreten Ein-fühlungsvermögen und ein hohes technisches Niveau verlangen.

L’ange gardien („Der Schutzengel“) op. 102, postum: Das nur als Manuskript vorliegende Stück war offen-sichtlich nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Die drei Verse, die als Motto vorangestellt sind („Liebko-sung, die sich herabbeugt / Leichte Berührung eines weißen Flügels / Es ist dein Schutzengel“), stammen wahrscheinlich von Mel Bonis selbst und tragen zur lebendigen und gleichzeitig zärtlichen Stimmung des Stücks bei.

„L’ange gardien“ wurde erstmalig 2001 bei Armiane veröffentlicht. Das knapp dreiminütige Stück erfor-dert ein empfindsames Spiel, stellt aber keine hohen technischen Anforderungen. Il pleut („Es regnet“) op. 102: Ganz offensichtlich ist das 1913 entstandene Stück „Il pleut“ eine vergnügliche Reminiszenz an Debus-sys zehn Jahre zuvor erschienenes Stück „Jardins sous la pluie“ („Gärten im Regen“). Erstaunliche Parallelen in Struktur und Inhalt legen diese Vermu-tung nahe: so etwa die Verwendung eines Volkslieds – „Il était une bergère“ bei Mel Bonis, „Dodo l’enfant do“ bei Debussy – im Zentrum dieses kurzen Stücks.

„Il pleut“ wurde 1913 bei Maurice Sénart im Rahmen seiner Sammlung „La Musique contemporaine“ ver-öffentlicht. Es ist ihrer Tochter Madeleine gewidmet, die eine vorzügliche Amateurpianistin war.

Au crépuscule („In der Abenddämmerung“) op. 111:Mel Bonis widmet dieses Stück wie das vorherge- hende ihrer Tochter Madeleine. Das Manuskript trägt die Widmung: „Meiner kleinen Freundin Madeleine“ und das Entstehungsjahr 1922. Es wurde 1923 bei Hamelle in Paris veröffentlicht.

Das melodische Geschehen verteilt sich auf beide Hände, die sich auch in der Gestaltung der umspie-lenden Begleitfiguren abwechseln und so die sich verändernden Färbungen des Abendhimmels wiedergeben. Ein letztes Aufleuchten der Sonne wird durch ein poco a poco crescendo ed animato vorbereitet und mündet in ein piano subito, das der arpeggierenden Rückkehr zu Ausgangstonart und -stimmung vorausgeht. Das gut dreiminütige Stück ist von mittlerem Schwierigkeitsgrad.

Près du moulin („Bei der Mühle“) op. 115: In „Près du moulin“ glaubt man das Klappern des Mühlrads zu hören und fühlt sich vor allem im arpeggierenden Mittelteil in eine in impressionistischer Manier dargestellte Landschaft versetzt. Das Stück wurde zuerst 1925 bei Maurice Sénart in Paris veröffentlicht. Es dauert etwa 2 ½ Minuten und ist hinsichtlich der Ausführung unproblematisch. Ariel op. 129, postum: „Ariel“ gehört zu den Stücken, die die Zweifel der Komponistin während des Schaffensprozesses deutlich widerspiegeln: Mehrere Versuche in unterschied-lichen Tonarten und Tempi wurden wieder verworfen, für eine eventuelle Veröffentlichung hatte Mel Bonis ein Pseudonym gewählt (Melás Benissouvski – eine scherzhafte Verfremdung ihres Namens). Schließlich blieb das letzte Manuskript von 1925, auf das sich diese Ausgabe stützt, in der Schublade liegen. Es ist ein Stück voller Charme, aber nicht leicht zu spielen.

Dolorosa op. 138, postum: Mel Bonis schrieb dieses Stück unter dem Eindruck des frühen Todes ihres Sohnes Edouard, der 1932 unter tragischen Umständen während einer Geschäftsreise nach Ägypten starb. Sie widmete es ihrer Schwiegertochter, der jungen Witwe Françoise Do-mange. In langen melodischen Linien mit nachschlagenden Akkorden bringt es den tiefen Schmerz über den Verlust des geliebten Sohns zum Ausdruck. „Dolorosa“ erschien 2001 bei Armiane.

Cinq pièces pour piano à Madeleine Quinet: Etwa 40 Jahre nach den „Cinq pièces musicales“, die bei Durdilly erschienen, und 30 Jahre nach den „Cinq pièces“, die Leduc veröffentlichte (s. Pièces pittores-ques et poétiques A), erscheint 1929 ein neuer Zyklus von fünf Klavierstücken bei Maurice Sénart in Paris. Es sind kurze poetische Stücke. Auf dem Titelblatt des Manuskripts hat Mel Bonis mit Bleistift ver-merkt: „Cinq petites pièces pour piano (pas très faci-les)“ („nicht sehr leicht“). Das Werk ist wieder Made-leine gewidmet, aber jetzt unter ihrem Ehenamen: „A Madeleine Quinet“:

1) Une flûte soupire („Eine Flöte seufzt“) op. 117: Dieses erste Stück ist eine ganz im Geist des Impres-sionismus geschriebene Pastorale, deren einschmei-chelnde und verschlungene Melodik ganz dem Klangbild der Flöte entspricht, so wie es das auf dem Ma-nuskript von 1928 vermerkte Motto, ein Satz von Victor Hugo, ankündigt: „Viens, une flûte invisible soupire dans les vergers.“ („Komm, eine unsichtbare Flöte seufzt in den Gärten.“) 1936 erscheint in der Tat eine Version für Flöte & Klavier bei Maurice Sénart, Grundlage für die aktuelle Ausgabe des Stücks bei dem Flötenspezialisten Edition Kossack.

2) Berceuse triste („Trauriges Wiegenlied“) op. 118: Mit einfachsten Mitteln – einem schlichten nostalgischen Motiv, einem ruhigen Wiegen und einer Moll-Dur-Modulation – gelingt es der Komponistin, ein kleines Meisterwerk mit elegischer Grundstimmung zu schaffen.

3) Boston valse ou valse lente op. 119: In den vom Charleston bestimmten 20er Jahren hat sich Mel Bonis, die zu dieser Zeit modischen Einflüs-sen gegenüber nicht mehr sehr aufgeschlossen war, dennoch von den neuen Rhythmen dieser Jahre, die von Amerika herüber kamen, verführen lassen. Davon zeugen vor allem Passagen aus ihrem zweiten Klavierquartett ebenso wie dieser „Boston valse“, der in 38 Takten den Charme, die Jugend und die Lebensfreude dieser Zeit mit parodistischem Humor wiedergibt.

4) Agitato op. 120: Dieses nicht einmal eine Minute währende Stück, das ständig zwischen Moll und Dur schwankt und – trotz der überraschenden Angabe „Allegretto“ – ein rasantes Tempo erfordert, erscheint wie aus einem Guss. Es stellt hohe pianistische Anforderungen an die Ausführenden.

5) Cloches lointaines („Ferne Glocken“) op. 121: Der Zyklus schließt mit einem Stück, das die Nähe zu Ravel verrät, aber auch von der Vorliebe der Komponistin für leise Schlüsse zeugt (vgl. die „Suite orientale“ und die „Scènes de la forêt“). Seinen besonderen Charakter erhält es nicht nur durch die ausgefeilte Harmonik, sondern vor allem durch die pianissimo-Passagen von Anfang und Schlussteil, durch die bei geschickter Pedalisierung die Fernwirkung des Glockengeläuts erreicht werden soll.

Inhalt

  • Ariel op. 129
  • Au crépuscule („In der Abenddämmerung“) op. 111
  • Cinq pièces pour piano à Madeleine Quinet
  • Dolorosa op. 138
  • Echo op. 89
  • Il pleut („Es regnet“) op. 102
  • L’ange gardien („Der Schutzengel“) op. 102
  • Narcisse op. 90
  • Près du moulin („Bei der Mühle“) op. 115
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